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„Würdevoll leben bis zuletzt“

Prof. Dr. Oliver Tiemann © privat

Interview von Prof. Dr. Tiemann im Domradio.de

Stiftungsvorstand Prof. Dr. Oliver Tiemann war am 27. September 2018 als Studiogast für ein Interview zum Thema „Würdevoll leben bis zuletzt“ im Domradio.de „live on air“. Vorgestellt wurden die Hospiz-/Palliativinitiativen der Stiftung und der 3. Palliativ- und Hospiztag Bad Godesberg, den die Bürgerstiftung Rheinviertel in Kooperation mit dem Caritasverband der Stadt Bonn sowie dem CBT-Wohnhaus Emmaus und dem St. Vinzenzhaus am 11. Oktober 2018 bereits zum dritten Mal veranstaltet.

Die wachsende Bedeutung des Themas angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung erfordert die Vernetzung zwischen betroffenen Angehörigen, medizinischen und pflegerischen Fachkräften, ehrenamtlich Engagierten und interessierten Bürgern.

Link zum Interview auf www.domradio.de ...

 

Die Bürgerstiftung Rheinviertel unterhält seit 13 Jahren Integrierte Hospize in den Altenhilfeeinrichtungen CBT-Emmaushaus und St. Vinzenzhaus und einen Ambulanten Palliativdienst in Kooperation mit dem Bonner Caritasverband.

Damit bestehen langjährige Erfahrungen in der Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen im häuslichen Umfeld und in stationären Pflegeeinrichtungen, wobei das Erfahrungswissen primär bei unseren vier Palliativ-/Hospizschwestern angesiedelt ist. Sie stehen stellvertretend für uns an der Seite der Betroffenen und ihrer Angehörigen und tun ihren wertvollen Dienst: Schwester Lancy, Schwester Dhanya sowie Frau Reifenberg, die nahezu von Beginn an dabei sind und Frau Maul, die seit September 2015 den Ambulanten Palliativdienst verstärkt.

 

Leitidee

Die Leitidee unserer Hospiz-/Palliativinitiativen ist: „Ohne Schmerzen leben. Liebevoll begleitet sein. In gewohnter Umgebung sterben dürfen“.

Ohne Schmerzen leben – durch die Palliativ-/Hospizschwestern der Stiftung werden sterbende Menschen auf ihrem letzten Lebensweg schmerztherapeutisch und pflegerisch gut versorgt begleitet und gewinnen so Lebensqualität zurück.

Liebevoll begleitet sein – Neben den medikamentösen und pflegerischen Aspekten für die körperliche Dimension von Schmerzen ist auch die Einbeziehung der psychosozialen und seelischen Dimension von besonderer Bedeutung, um die Ängste Betroffener zu mindern und einen schmerzlindernden Effekt zu erzielen. Unsere Palliativ-/Hospizschwestern bieten hier die Möglichkeit zum Reden, vermitteln Ruhe und Nähe, geben Vertrauen und Sicherheit.

In gewohnter Umgebung sterben dürfen – Mit steigender Lebenserwartung nehmen auch die Lebensjahre bei relativ guter Gesundheit zu, trotzdem wächst stetig die Zahl der Menschen, die am Lebensende auf Hilfe angewiesen sind. Ca. 80% dieser Pflegebedürftigen möchten zu Hause sterben. Wenn man nach den Gründen fragt, dann sagen die meisten, dass die gewohnte Umgebung das Sterben erträglicher mache und dass es mehr Würde mit sich bringe. Aber dieser Wunsch wird in Deutschland selten Wirklichkeit, da nur ca. 20% zu Hause versterben - ca. 50% aller Sterbenden gehen ihren letzten Weg im Krankenhaus und ca. 30 % im Pflegeheim. Wir verfolgen daher mit unseren Hospiz-/Palliativinitiativen die Zielsetzung, dass allen Menschen dort, wo sie leben, d.h. in der privaten Häuslichkeit bzw. in der vertrauten Umgebung, ein würdevolles Lebensende ermöglicht werden soll.

Wenn die Voraussetzungen gegeben sind, dann tragen unsere zwei Ambulanten Palliativschwestern dafür Sorge, dass in enger Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten eine umfassende und qualitativ hochwertige palliative Versorgung und Sterbebegleitung im häuslichen Umfeld erfolgen kann. Durch unsere zwei Hospizschwestern in den Integrierten Hospizen und ein Team ehrenamtlicher Helfer werden die Bewohner in der gewohnten Umgebung ihres Zimmers bis zuletzt begleitet. Mit der Vermeidung von unnötigen Krankenhauseinweisungen am Lebensende werden die Wünsche und Bedürfnisse der sterbenden Menschen gewahrt.

Bild: © privat