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„Inklusion wird bei uns gelebt.“

Einweihung der ersten Bonner Inklusionskita Sonja-Kill

Endlich war es soweit. Die Inklusionskindertagesstätte für Kinder aller Altersgruppen Sonja-Kill von Heilig Kreuz wurde am 14. Juni 2014 offiziell eingeweiht, nachdem die Kinder bereits Ende 2013 die neuen Räume bezogen hatten.

Die Feierlichkeiten begannen mit einem sehr lebendigen Wortgottesdienst in der Heilig Kreuz Kirche, der von den Kindern der Tagesstätte mitgestaltet wurde. Dechant Picken nutze das Evangelium „des wunderbaren Fischfangs“ um zu verdeutlichen, dass eine solch große Aufgabe wie der Neubau von Sonja-Kill die Tatkraft und Unterstützung aller Menschen im Rheinviertel benötigt. So forderte er im Laufe seiner Predigt die versammelte Gemeinde auf mitzuhelfen, das mit Fischen randvolle Fischernetz an Land zu ziehen. Nach und nach füllte sich der Altarraum mit den anwesenden Gemeindemitgliedern, die gemeinsam den imaginären Fischfang an Land zogen. „Ein wunderbares Bild!“, wie Picken bemerkte und zudem die perfekte Verdeutlichung der Idee der Bürgerstiftung Rheinviertel und Ihrer Projekte.

Nach dem Gottesdienst zogen die Versammelten weiter zum Neubau der Kindertagesstätte, um dort offiziell das Eröffnungsband gemeinsam mit dem Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch zu durchschneiden. Dieser gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich der Inklusionsgedanke noch weit über die Kindertagesstätte Sonja-Kill ausweiten möge. Nicht nur, dass alle anwesenden Kinder auch nach Ihrer Kita-Zeit Inklusionsschulen besuchen können sollen, sondern „die Überwindung von Ausgrenzungen jeglicher Art“, forderte der Oberbürgermeister von den anwesenden Zuhörern und lobte die neue Einrichtung als Beispiel diesen Gedanken zu leben.

Unter den Gästen befanden sich auch zahlreiche Spender, die durch Ihren Beitrag den Neubau der Kindertagesstätte überhaupt erst ermöglicht hatten. Neben vielen kleinen und großen Einzelspendern und Erlösen aus verschiedenen Fundraisingaktionen haben auch Institutionen und Unternehmen dazu beigetragen, das Großprojekt zu finanzieren. So hat die Stiftung Wohlfahrtspflege, die Aktion Mensch, der Kiwanis Club Bonn, der Rotary Club Sinzig, die Vermögensberatung Wagner & Florack, die Wohnbau GmbH Bonn und auch das Erzbistum Köln den Bau großzügig unterstützt. Die Frank Asbeck Stiftung finanzierte die komplette Innenausstattung der Kindertagesstätte, die CC-Schutz GmbH die Fußböden der Einrichtung und das Hotel Villa Godesberg spendete pro Übernachtung einen Euro für die Kita. Außerdem ist auch das Engagement der DHL Deutsche Post zu erwähnen: neben der Durchführung eines kostenlosen Spendenmailings haben Mitarbeiter ehrenamtlich einen Internet-Blog konzipiert und organisiert, der nun fortlaufend Neuigkeiten aus dem Kindertagesstättenalltag vorstellt:
http://sonja-kill-kindergarten.blogspot.de

Dechant Picken dankte in seiner Ansprache den anwesenden Spendern, allen voran das Ehepaar Kill, welches durch Ihr finanzielles Engagement den Erhalt und Neubau überhaupt erst initiiert hatten. Vor allem aber dankte Wolfgang Picken den Mitarbeitern, Eltern, Kindern der Kindertagesstätte und Ehrenamtlern, deren Engagement und Tatkraft der letzten Monate den Umzug, Neubau und Wiedereinzug erst möglich gemacht hat.

Nachdem die Grußworte gesprochen waren, führte die Leiterin der Einrichtung Frau Aengenvoort Ihr Gäste durch die Einrichtung und der Tag der offenen Tür nahm mit Speisen und Getränken gestiftet durch das Kochatelier Bonn und das Restaurant Dionysos seinen Lauf. Alle Gäste waren sich einig: Ein weiteres tolles Projekt der Bürgerstiftung, dass hoffentlich Schule in Bonn und Umgebung machen wird, damit Inklusion überall gelebt werden kann!

Die Kindertagesstätte und deren einzigartige Inklusionskonzeption ist ein Modellprojekt in Nordrhein-Westfalen. Nachdem bereits im Dezember 2013 die Kinder den Neubau bezogen hatten, konnte jetzt auch das Außengelände des Kindergartens fertig gestellt und bei sommerlichen Temperaturen mit Begeisterung und Gartendusche von den 45 Kindern in Besitz genommen werden.

Mit der Eröffnung findet das Großprojekt 2013 der Bürgerstiftung Rheinviertel ein erfolgreiches Ende. Mit einem Kostenvolumen von 1,7 Mio. Euro ermöglichte die Stiftung, auch Dank großzügiger Förderer und Sponsoren, nach Abriss des alten Kindergartengebäudes, den kompletten Neubau eines Inklusionskindergartens, der jetzt um eine Etage vergrößert und barrierefrei gestaltet ist. So eröffnet sich eine Menge Raum für den ganzheitlichen Inklusionsansatz mit psychomotorischem Schwerpunkt.

Innovativ und bislang einmalig ist dabei das Konzept der Verbindung von Pädagogik und Therapie. Allen steht der Zugang zu Allem offen – so ist niemand benachteiligt, niemand hervorgehoben und eine Pädagogik der Vielfalt kann alltäglich gelebt werden. Allen Kindern kann die Verbindung von Heilpädagogen, Sprachtherapeuten, Motopäden und Physiotherapeuten zu Gute kommen und jeder individuell nach seinen Stärken und Schwächen gefördert werden.

Und das kommt an, sowohl bei den Kindern, als auch bei den Eltern und Erziehern. „Am Anfang war ich unsicher“, sagt eine Erzieherin. „Schaff ich das, bin ich dem Ganzen gewachsen? Was kommt auf mich zu? Jetzt kann ich sagen, dass die Arbeit mit den Förderkindern eine Bereicherung ist. Inklusion wird bei uns gelebt.“ Eine Mutter ergänzt: „Von den Kindern wird das Zusammensein mit den Förderkindern als natürlich und normal angesehen, für sie ist alles im Fluss. Es ist natürlich für alle.“

Platz bietet der Sonja-Kill-Kindergarten für insgesamt 45 Kinder. Davon sind 15 Plätze für Unterdreijährige und 12 Plätze für Kinder mit besonderem Förderbedarf vorgesehen.

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Bilder: © Susanne Dedden