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1. Palliativ- und Hospiztag

Mit über 200 Besuchern ein voller Erfolg

Unter dem Motto: „Würdevoll leben bis zuletzt“ stand am Mittwoch, 22. Oktober 2014 der 1. Palliativ- und Hospiztag in Bad Godesberg zu dem die Bürgerstiftung Rheinviertel, der Caritasverband der Stadt Bonn, CBT-Wohnhaus Emmaus und St. Vinzenzhaus eingeladen hatten.

Weit über 200 Ärzte, in der Alten- und Seniorenarbeit Tätige, Pflegepersonal und auch viele am Thema Interessierte und Betroffene kamen zu dieser informativen Veranstaltung in die Redoute. Am Vormittag standen im Pflegeforum wichtige Referate und Erfahrungsbereichte zur palliativen Versorgung zu Hause und im Altenheim sowie zu den Anforderungen an die hausärztliche Betreuung Hochbetagter und oft auch dementiell erkrankter Menschen auf dem Programm. Das Modell der Integrierten Hospize in 2 Altenheimen im Rheinviertel und die Arbeit der Ambulanten Palliativschwester wurden sehr praxisbezogen vorgestellt. Aber auch der Vortrag von Dechant Dr. Wolfgang Picken zur spirituellen Begleitung auf dem letzten Lebensweg regte zum Nachdenken und gab wichtige Impulse für das Abschied nehmen vom Leben.

Die Bürgerstiftung Rheinviertel hat mit ihrem bundesweit einmaligen Projekt der Integrierten Hospize im Altenheim neue Standards gesetzt. Auch mit ihrem ambulanten Palliativdienst konnte sie vielfältige Erfahrungen im Bereich der häuslichen Begleitung von Sterbenden sammeln. "Jetzt wollen wir das gewonnene Wissen an die weiter vermitteln, die in der medizinischen und pflegerischen Betreuung tätig oder von der Begleitung ihrer Angehörigen betroffen sind. Es ist das Anliegen der Stiftung, die Begleitung Sterbender zu fördern und Impulse dafür zu setzen, dass Sterbebegleitung auf eine Weise geschieht, die der Würde des Menschen entspricht,“ erklärt Dechant Dr. Picken.

Bei den Fachvorträgen am Nachmittag erläuterten namhafte Experten, Prof. Dr. Lukas Radbruch, Chefarzt der Palliativmedizin, Uni Klinik Bonn, Gerontopsychiater Prof. Dr. Rolf Hirsch, Regine Kraushaar vom Bundesgesundheitsministerium und Nadja Nestler, Institut für Pflegewissenschaft aktuelle Fragen der Palliativmedizin, Schmerztherapie bei Menschen mit Demenz und den neuesten Erhebungen der Pflegewissenschaft. Die anschließende von Prof. Dr. Ursula Lehr geleitete Podiumsdiskussion mit dem Thema „Medizin, Politik, Pflege und Theologie im Gespräch“ griff auch die aktuelle Problematik der menschenwürdigen Begleitung Schwerstkranker und Sterbender in Krankenhäuser und Altenheimen, sowie die Ausbildung des Pflegepersonals auf. " Ziel ist es, Schwerkranken und Sterbenden bis zum Schluss ein menschenwürdiges Leben zu bieten, Schmerzen zu lindern und die Sterbenden und ihre Angehörige zu begleiten“, erklärte die ehemalige Bundesministerin Ursula Lehr.

"Wie aktuell und brisant dieses Thema gerade derzeit ist, zeigt die hohe Teilnehmerzahl", so Organisatorin Christine Kiderlin,"es ist den Menschen ein ganz wichtiges Bedürfnis darüber zu sprechen. Hospiz- und Palliativbegleitung sind in den letzten Jahren immer mehr ins Bewusstsein der Menschen gerückt. Wir sind sehr froh, dass wir diesen Palliativ- und Hospiztag mit unseren Kooperationspartner in diesem Format organisieren konnten."

Den wunderbaren Abschluss der Veranstaltung bildete ein brillanter Klaviervortrag mit dem Titel „Das Sterben leben“ von Professor Andreas Kruse vom Lehrstuhl für Gerontologie der Uni Heidelberg. der Überlegungen zu „Palliative Care“ am Beispiel der Komposition und der Biografie von Johann Sebastian Bach in einer exzellenten Verbindung von ausgewählten Kompositionen von J.B. Bach und von frei vorgetragenen Texten und Gedichten präsentierte.

Ganz herzlich möchten wir uns auch bei La Redoute und Herrn von Borries bedanken, der als Sponsor dem Palliativ- und Hospiztag ein einzigartigen Rahmen gab und bei der Parkbuchhandlung für ihren umfangreichen Büchertisch mit ausgewählter Literatur zu diesem Themenkomplex und natürlich auch den Ehrenamtlichen, die uns bei diesem Projekt so engagiert unterstützt haben.

Die Bürgerstiftung Rheinviertel finanziert seit 2006 „Integrierte Hospize“ im CBT Wohnhaus Emmaus und St. Vinzenzhaus, später auch den Ambulanten Palliativdienst und den Einsatz einer Palliativ-Schwester in Kooperation mit dem Bonner Caritasverband. Ziel ist es, ein menschenwürdiges Leben bis zum letzten Atemzug zu ermöglichen, Linderung der Schmerzen zu erreichen und dem Sterbenden größtmögliche Lebensqualität zu verschaffen, ebenso den Angehörigen beizustehen.

Zur Presse ...

Link zum Bericht „Bis zum letzten Atemzug“ auf katholisch.de mit Videobeiträgen von vier Personen, die in der Sterbebegleitung tätig sind ...

 

Bilder: © Frank Bender