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Interview-Serie „Menschen bei uns“ – Teil 4

Schwester Lancy

„Ich helfe gerne“ – Schwester Lancy feiert 25jähriges Professjubiläum

In dieser neuen Interview-Serie „Menschen bei uns“, stellen wir Bürgerinnen und Bürger unserer Stiftung vor, die sich engagieren, Zeit nehmen für andere, sei es ehrenamtlich oder hauptberuflich.

Wir geben Ihnen ein Gesicht und Gehör und sagen: Danke für Ihre Hilfe und Unterstützung!

Schwester Lancy feierte im Juni 2019 ihr 25jähriges Ordensjubiläum und ist seit 2006 für die Bürgerstiftung Rheinviertel tätig. Ab dem Jahr 2009 baute sie den ambulanten Palliativdienst mit auf. Schwester Lancy und ihre Arbeit ist eine Bereicherung für die Stiftung und wertvoll für die Menschen, die sie begleitet. Wir sind dankbar, dass sie bei uns ist!

 

Wer bin ich?

Ich bin Schwester Lancy vom „Orden der Unbefleckten Empfängnis Mariens“ und komme aus Kerala/Indien. 2002 habe ich meine Krankenpflegeausbildung in Bensberg abgeschlossen. Danach arbeitete ich in der Neurologieabteilung der St. Lukas Klinik in Solingen. Ab 2006 war ich im CBT-Wohnhaus Emmaus in der Altenpflege tätig und absolvierte zusätzliche eine Ausbildung in Palliative Car. Von Januar 2009 bis August 2012 arbeitete ich als ambulante Hospizschwester im Rheinviertel und jetzt bin ich wieder im CBT-Wohnhaus Emmaus als Hospizschwester tätig. Ich freue mich sehr über diese Aufgabe. Ich möchte den Menschen zur Seite stehen, um ihnen eine intensive Begleitung und Betreuung zu ermöglichen. Seit 13 Jahren lebe und arbeite ich jetzt hier bei uns im Rheinviertel und durfte nun mein 25-jähriges Professjubiläum feiern.

 

Warum bin ich Ordensschwester geworden?

Ich bin in Indien, in Kerala, in einer Schule mit Ordensschwestern erzogen worden. Sie waren immer schon mein Vorbild, Kindern und Menschen zu helfen, für andere da zu sein – das wollte ich auch. Nach meinem Abitur bin ich dann in das Kloster gegangen. Das war für meine Eltern sehr, sehr schwierig, besonders für meinen Vater. Er hat jahrelang nicht mit mir gesprochen; dann hat er es akzeptiert und meine Familie und ich haben ein sehr enges Verhältnis. Wie bin ich dann nach Deutschland gekommen? Mein Orden schickte mich, um hier ein Netzwerk aufzubauen und um zu helfen. Während meiner Zeit in Indien im Kloster habe ich Deutsch gelernt. 1994 bin ich Ordensschwester geworden und kam 1998 nach Deutschland.

 

Schwester Lancy, wie sieht Ihr Alltag aus?

Mein Tag beginnt um 6 Uhr. Um 7 Uhr ist das Morgengebet. Mein Tagesdienst ist von 8 bis 16 Uhr im Haus Emmaus, wo ich Schwerstbedürftige seelsorgerisch und medizinisch unterstütze und pflege. Um 17 Uhr ist das Abendgebet, wir Schwestern kochen und essen gemeinsam. Das Nachtgebet um 20 Uhr beschließt den Tag.

 

Woraus schöpfen Sie Kraft für sich und Ihre Arbeit?

Ich helfe gerne, ich sehe es als meine Aufgabe an und es belastet mich nicht. Ich konnte im letzten Jahr 25 Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten. Ich merke, wie es den Menschen guttut, wenn man zuhört, einfach da ist. Daraus schöpfe ich meine Kraft.

 

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Ich habe keine Freizeit, das brauche ich nicht. Ich koche gerne, auch indisch. Beim Essen tausche ich mich mit den anderen Schwestern aus und wir reden. Sonntags schauen wir zusammen einen Film, den wir uns online ausleihen.

 

… Sie nutzen digitale Medien?

Natürlich (lacht). Wir kommunizieren auch online (zeigt auf den PC, mit einem Bild von Jesus als Bildschirmschoner). Und meine Familie in Indien sehe ich regelmäßig im Chat, das ist schön. Aber noch schöner war es, als ich im vergangenen Jahr mein Dienstjubiläum mit Ihnen gemeinsam in Indien feiern konnte.

 

Schwester Lancy, schön, dass Sie bei uns sind und vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit! Wir wünschen Ihnen alles Gute und hoffen, dass Sie noch lange bei uns bleiben!

Bild: © privat