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Firmung im Rheinviertel

Firmvorbereitung

Ein intensives Jahr

Am Sonntag, 20. Juni 2021 haben 34 Jugendliche aus dem Rheinviertel die Firmung empfangen. Jugendreferentin Sandra Schümmer von der Bürgerstiftung Rheinviertel hatte sie gemeinsam mit acht KatechetenInnen auf ihrem Weg begleitet.

Für Sandra Schümmer ist es jedes Mal ein besonderes Ereignis, wenn die Firmung im Rheinviertel ansteht. Seit 2018 ist sie als Jugendreferentin für die Bürgerstiftung Rheinviertel aktiv, unter anderem ist sie für die Firmvorbereitung zuständig. 34 Jugendliche, die meisten mittlerweile 15 Jahr alt, hat sie ein Jahr lang intensiv begleitet – gemeinsam mit acht Katecheten. Einige Monate stand ihr außerdem Pastoralreferentin Carmela Verceles zur Seite, die im April jedoch in eine andere Gemeinde gewechselt ist. An ihre Stelle trat Pfarrer Alejandro Granado Aguilar.

Jeder Firmkurs sei etwas Besonderes, erzählt Schümmer. Doch was macht diesen aus? „Es sind viele Insider dabei“, so die Jugendreferentin. Heißt: Ihre Familien sind tief in der Gemeinde verwurzelt, teilweise sind auch schon die Geschwister zur Firmung gegangen, als Messdiener, Jugendleiter oder – im Fall der Eltern - Katecheten aktiv. „Außerdem ist es ein sehr offener, interessierter Jahrgang“, so Schümmer. Vor allem die Offenheit der Jugendlichen zeige sich nicht nur an der aktiven Beteiligung der meisten, sondern auch am Umgang mit der Pandemie. „Dieser Kurs ist wegen Corona sehr gebeutelt“, stellt die Jugendreferentin fest. „Wir haben vor einem Jahr mitten in der Pandemie begonnen, daher fand zunächst alles nur online statt.“ Ob sich dabei ein Gruppengefühl einstellen könnte, wusste sie damals nicht. Doch kaum war es möglich, sich in Präsenz zu treffen, zeigte sich: Es ist möglich. Denn schon nach kurzer Zeit habe die Gruppe zusammengefunden und sei zusammengewachsen.

Doch nicht nur der Start war anders als in „normalen“ Firmjahren. So gab es keinen Besuch beim Bestatter, keinen Kinotag, kein Kennenlern-Firmwochenende in Vallendar – Punkte, die normalerweise fest zum Kurskalender gehören. „Das Firmwochenende haben wir vor Ort nachgeholt.“ Dann zwar nicht als Kennelern-, aber dennoch – wie in den Jahren zuvor auch - als Charismen-Wochenende unter dem Motto „Wofür brennst Du?“. Dabei wurde die Persönlichkeit der Jugendlichen in den Blick genommen, sie wurden in ihrem Sein, in ihren Talenten bestärkt. „Ziel ist es, dass sie erkennen, wie viel in ihnen steckt“, so Schümmer.

Ein weiterer wichtiger Schritt war der Tag der Versöhnung, bei dem die Beichte im Vordergrund stand. „Ich hatte das Gefühl, dass es für viele ein wichtiger, ernster Moment war“, sagt die Jugendreferentin. Sie habe einige nachdenkliche Jugendliche gesehen und viel positives Feedback bekommen.

Das intensive, gemeinsame Jahr endet am Sonntag mit der Firmung. Zumindest kurzfristig. Denn Schümmer hofft, dass einige Jugendliche dabeibleiben und sich in der Gemeinde engagieren. Dass die Hoffnung berechtigt ist, hat sich schon gezeigt. In der Vergangenheit haben sich zahlreiche Jugendliche nach der Firmung wahlweise als Jungstifter eingesetzt oder die Ausbildung zum Jugendleiter absolviert. Das wird in diesem Jahr wohl auch so sein. Online nämlich hat Schümmer das Interesse schon abgefragt. Das Ergebnis: Von 34 Firmlingen interessieren sich mehr als 20 für eine Jugendleiterausbildung.

Eine schöne Bestätigung der eigenen Arbeit, die Schümmer mit viel Freude erfüllt. „Es ist eine schöne, spirituelle Aufgabe“, so die Jugendreferentin. Und was macht sie aus? Es sei ein Privileg, die Jugendlichen auf ihrem Weg begleiten zu dürfen und zu sehen, „wie sie zusammen wachsen – im doppelten Sinn“.

Bilder: © privat