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Das Projekt „Meine erste Bibliothek“ für Kinder mit Migrationshintergrund in der Andreasschule übertrifft alle Erwartungen

Lesepaten 2011 Ausdehnung auf weitere Godesberger Schulen geplant

Das Kooperationsprojekt „Meine erste Bibliothek“ übertrifft die Erwartungen aller Beteiligten: Es hat die Lesekompetenz von Kinder mit Migrationshintergrund im ersten Schuljahr erheblich verbessert. Überdies hat das gemeinsame Lesen von Büchern im Rahmen von Lesepatenschaften bei den Schulanfängern die Freude am Lesen und an der deutschen Sprache geweckt. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zu einer vertieften Integration der Migrantenkinder in Schule und Gesellschaft und zu einem besseren Verständnis zwischen den Kulturen.

Angesichts dieses erfreulichen Ergebnisses wird das richtungsweisende Projekt, das der Verein Kultur verbindet e.V. und die Bürgerstiftung Rheinviertel in Kooperation mit der Andreasschule in Bad Godesberg-Rüngsdorf in diesem Jahr gestartet haben, im nächsten Schuljahr fortgesetzt und es soll auf weitere Godesberger Schulen ausgedehnt werden.

„Die Erfolge des Projekts übertreffen unsere Erwartungen. Ganz besonders freut uns, dass die „Lesestunde“ mit IHREM Paten bei den Kindern Entwicklung auf den verschiedensten Ebenen anstößt: sie sind stolz auf ihre Fähigkeiten, sie gewinnen Selbstvertrauen und eine neue Einstellung zur Schule! Wie schön, dass auch die Lesepaten durch die Begegnung eine große Bereicherung erfahren!“ so Arzu Çetinkaya, Vorsitzende des Vereins Kultur verbindet.

Die Schulleiterin der Andreasschule, Dorothea Paschen, unterstreicht ebenfalls die positiven Wirkungen der Lesepatenschaften auf die Migrantenkinder: „Das Lesepatenprojekt an der Andreasschule ist ein großer Erfolg. Gerade am Anfang des Leselernprozesses brauchen die Kinder mit Migrationshintergrund sehr viel persönliche Betreuung und Unterstützung, um erfolgreich zu starten. Die persönliche Bindung zum Paten oder zur Patin, das verlässliche und kontinuierliche Üben und natürlich die Freude auf die schönen Kinderbücher unterstützen erfolgreich diesen Prozess. Dabei geht es gar nicht immer nur um Lesen allein: Viele Sachkenntnisse und Informationen über das Leben werden aufgebaut im Gespräch über das Buch und im Miteinander. Auch die Bindung, die Lesepate und Kind eingehen, hinterlässt Spuren im Umgang miteinander. In der Begegnung der Generationen entsteht Verständnis und Rücksicht. Und das Vergnügen kommt auch nicht zu kurz.“

Auf Vermittlung der Bürgerstiftung Rheinviertel haben 14 Erstklässler der Andreasschule mit Migrationshintergrund ein halbes Jahr nach ihrer Einschulung jeweils einen ehrenamtlichen Lesepaten an ihre Seite gestellt bekommen. Der Pate hat sich einmal wöchentlich ausschließlich Zeit für sein Patenkind genommen, um mit ihm gemeinsam in der Schule ein Buch zu lesen. Dieses Buch durfte sich das Kind selbst aussuchen und nach erfolgreichem Abschluss mit nach Hause nehmen.

Die Bücher werden von der neu gegründeten Unterstiftung der Bürgerstiftung Rheinviertel „Für uns Pänz“ zur Verfügung gestellt. Diese Unterstiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Projekte zur Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, aber auch von Kindern mit Behinderung zu fördern. Die Auswahl und Bestellung der Bücher wird koordiniert von der Leiterin der Büchereien, Frau Holzerland-Hürholz.

"Die Kinder und ihre Lesepaten arbeiten mit sehr viel Freude und Motivation miteinander. Neben dem Spaß und dem Stolz der Kinder, fertig gelesene Bücher mit nach Hause nehmen zu dürfen, zeigt sich der nachhaltige Erfolg des Projektes auch darin, dass die Lesekompetenz der Kinder sich in der kurzen Zeit schon verbessert hat," so der Vorsitzende der Bürgerstiftung Rheinviertel, Dechant Dr. Wolfgang Picken.

Neben der Finanzierung der Bücher hat sich die Bürgerstiftung Rheinviertel im Rahmen ihrer Ehrenamtsbörse der Vermittlung der Lesepaten angenommen. Zumeist stammen die ehrenamtlich Tätigen aus der Generation 60+. Am Ende des ersten Schuljahres zieht auch die Lesepatin Erika Weber positive Bilanz: „Ich bin heute mit dem Leseverlauf meiner kleinen Patin recht zufrieden, nachdem sie zu Anfang Buchstabe für Buchstabe doch recht mühsam aneinander reihte, klappt das Lesen heute schon fast fließend. Nachdem Melisa ihr drittes Buch mit nach Hause nehmen durfte, lief sie, das Buch fest an sich gedrückt, strahlend zurück in ihre Klasse und zeigte es voller Freude ihrer Klassenlehrerin, die sie herzlich in die Arme nahm. So herzlich kann es in einer Schule zugehen.“

Um den erfolgreich gelesenen Büchern im eigenen Kinderzimmer einen Ehrenplatz zuzuweisen, wird den Kindern zum Abschluss der ersten Phase des Projektes ein kleines Bücherregal überreicht. Dies soll ein weiterer Baustein für die erste eigene Bibliothek sein.


Weitere Informationen finden Sie unter

www.kulturverbindet-bonn.de

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Bilder: © privat