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„Den Kindern soll es an nichts fehlen“

Gertrud Lindlar © Aleksander Perkovic Neues bundesweites Pilotprojekt: Beratungs- und Förderdienst in Rhein- und Burgviertel

Burgviertel, Rheinviertel und Bürgerstiftung Rheinviertel beginnen zum neuen Kindergartenjahr mit einem Beratungs- und Förderdienst für ihre neun Kindertagesstätten. „Wir beobachten seit Jahren bei vielen Kindern einen zusätzlichen Förderbedarf. Mit unserem neuen Dienst wollen wir noch mehr erreichen, dass den Kindern und ihren Eltern möglichst früh und umfassend die Unterstützung zukommt, die eine gute Entwicklung ermöglicht“, begründet Dechant Dr. Wolfgang Picken das bundesweit neue Pilotprojekt. Erstmals in Deutschland gründet ein Zusammenschluss freier Träger einen solchen Dienst.

Die Erzieherinnen in den Kindertagesstätten sind zunehmend mehr mit Kindern konfrontiert, die Besonderheiten und Auffälligkeiten im Verhalten, in ihrer Entwicklung und in den Sinnesbereichen zeigen. Das Erkennen solcher Auffälligkeiten und der entsprechende Umgang mit den Kindern, sowie die Beratung der Eltern stellen die Erzieherinnen vor zusätzliche Herausforderungen. „Um hier fachliche Unterstützung ermöglichen und therapeutische Maßnahmen einleiten zu können, braucht es zusätzliche Kompetenz und Unterstützung. Das wird der neue Dienst leisten“, verdeutlicht Kindergartenkoordinatorin Sonja Velten. Die gelernte Heilpädagogin verweist zudem auch auf die häufiger werdenden Fälle von Einzelintegration von Kindern mit Auffälligkeiten und Behinderungen in die Einrichtungen. „Auch damit Integration und Förderung früh ansetzen und wirklich gut gelingen können, haben wir uns zu diesem Projekt entschieden. Den Kindern soll es an nichts fehlen“, so Picken. Ein weiterer Bereich des neuen Dienstes wird die Sprachförderung der Kinder sein, die im Rahmen der Defin 4 Sprachtestungen ermittelt werden.

Der Beratungsdienst wird mit Hilfe von heilpädagogische/therapeutische Diagnostik die Erzieherinnen und Eltern beraten, bei der Vermittlung an entsprechende Stellen behilflich sein und selbst umfangreichere therapeutische Maßnahmen umsetzen können. Zielsetzung ist auch die heilpädagogisch-therapeutische Qualifizierung der Erzieherinnen.

Die Leitung und Entwicklung des heilpädagogischen Beratungsdienstes übernimmt Gertrud Lindlar. Die ausgebildete Erzieherin und Logopädin beginnt am 15. August ihre Arbeit. Unterstützt wird sie von Sonja Velten und im nächsten Kindergartenjahr von weiteren Therapeuten, Heilpädagogen und heilpädagogisch geschulten Mitarbeiterinnen. „Besonders die Therapeuten, die ab dem Sommer 2013 im Inklusionskindergarten „Sonja-Kill“ tätig sind, werden den Dienst fachlich verstärken“, erläutert Picken. Auch ehrenamtliche Helfer mit heilpädagogisch/therapeutischen Hintergrund ergänzen den Dienst.

„Ich freue mich darüber, dass es auf Anregung der Bürgerstiftung Rheinviertel gelungen ist, diese Stelle zu schaffen. Ein solcher Beratungsdienst ist ein Projekt, das es schon lange braucht und das modellhaft werden dürfte. Ich bin davon überzeugt, dass durch den Beratungs- und Förderdienst die Kompetenzen der Kitas gestärkt und viele Kinder noch mehr unterstützt werden können“, sagt Lindlar. Die dreifache Mutter lebt seit 17 Jahren im Rheinviertel. Sie arbeitete zuletzt als Therapeutin in einer integrativen Gruppe der Stadt Bonn. Lindlar war auch als Referentin, Kursleiterin und Moderatorin tätig. „Die neue Aufgabe ist eine große Herausforderung für mich, die ich gerne annehme“, so Lindlar weiter.

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Bild: © Aleksander Perkovic