Marie-Luise Kaschnitz – eine der bedeutendsten deutschen Dichterinnen der Nachkriegsjahre – scheint heute nahezu vergessen. Schauspieler Maximilian Hilbrand erweckte ihre Lyrik und Prosa am 13. Oktober 2024 wieder zum Leben. Und das in der unvergleichlichen Atmosphäre des Mausoleums von Carstanjen, einem Ort der Stille, Trauer und Transzendenz.
Maximilian Hilbrand war tief beeindruckt, als er die Werke von Marie-Luise Kaschnitz kürzlich in einer Bibliothek entdeckte. Er ordnete sie dramaturgisch nach seinen Vorstellungen für das rund einstündige Programm „Die bestürzende Fülle der Welt“ – Gedichte und Prosa von Marie-Luise Kaschnitz.
Gestaltet war das Programm als musikalische Lesung gemeinsam mit Bratscherin Gunda Gottschalk. Die ausdrucksstarken und geheimnisvollen Klänge der Bratsche untermalten die intensive Stimme des Schauspielers mit Nachdruck. Mal sanft, mal verstörend, eindringlich und wieder ganz zart vervollständigte die Bratsche Marie-Luise Kaschnitz’ Texte.
Die Dichterin beschäftigte sich intensiv mit der Suche nach dem Ich, Leben und Sterben, Verlust und Trauer. „Mich begeistert die Tiefe und zeitlose Relevanz ihrer Lyrik“, sagt Maximilian Hilbrand. Marie-Luise Kaschnitz sei völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten. „Ich bin sehr glücklich und fühle mich geehrt, dass mir die Möglichkeit gegeben wurde, dieses Programm gerade im Mausoleum von Carstanjen erstmals einem interessierten Publikum vorzustellen.“
Die Bürgerstiftung Rheinviertel dankt Maximilian Hilbrand und Gunda Gottschalk sehr für dieses außergewöhnliche Ereignis. Ebenso geht unser Dank an die ehrenamtlich Mitarbeitenden unseres Trauercafés, die sich um die Organisation kümmerten.