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Kind im Garten mit Holzpferd

Vielfalt leben – „Nur mit dir sind wir WIR“

10 Jahre Sonja-Kill-Inklusionskindertagesstätte

Vor zehn Jahren startete die Sonja-Kill-Inklusionskita der Bürgerstiftung Rheinviertel als eine der ersten Inklusionskitas in Nordrhein-Westfalen auch für Kinder unter drei Jahren. Aktuell besuchen 42 Kinder im Alter von vier Monaten bis sechs Jahren die Einrichtung, davon 10 mit starken Einschränkungen. Die Kita bietet allen Kindern einen einladenden Ort, an dem sie Gemeinschaft erleben und mit anderen spielen und lernen können. Grund genug, diese Erfolgsgeschichte näher zu betrachten.

Ein zentraler Faktor für die gelingende Kita-Arbeit ist das multiprofessionelle Team. Es besteht aus Einrichtungsleiterin und Diplom-Pädagogin Angela Wittrahm, Stellvertreterin Verena Fortmeier und fünf weiteren pädagogischen Fachkräften, drei Ergänzungskräften, drei Mitarbeiterinnen des Beratungs- und Förderdienstes (Heilpädagoginnen und Motopädin) für Kinder mit einem besonderen Förderbedarf. Dazu kommen die Inklusionsassistenz für vier Kinder und stundenweise Einsätze von Therapeuten (Logopädie, Heilpädagogik, Physiotherapie). Außerdem unterstützen engagierte Eltern bei Veranstaltungen und sonstigen Anlässen.

Das Team bezieht alle Kinder in den Kita-Alltag ein, gemäß dem Motto „Nur mit dir sind wir WIR“. „So lernen die Kinder, dass jeder anders ist, aber alle das gleiche Recht auf Teilhabe und Mitgestaltung haben“, erklärt Leiterin Angela Wittrahm. Das gelte selbstverständlich auch für ein Kind im Rollstuhl oder mit einer Magensonde.

Das offene Konzept und die großzügigen, durchgängig barrierefreien Räume sind eine wichtige Voraussetzung für die gelingende Inklusion: Neben den Gruppenräumen sind dies ein Bewegungsraum, ein Kinderrestaurant, Wasserspielräume, Rollenspiel- und Schlafräume sowie vielfältige Bewegungsmöglichkeiten innen und außen (Rädchen zum Fahren, Podeste zum Klettern, Schaukeln und Balancieren). Die Spiel- und Lernangebote sind für alle erreichbar; jedes Kind bekommt die Zeit, in seinem Tempo mitzumachen. Es gibt Hilfsmittel wie zum Beispiel eine spezielle Schere oder Bildkarten zur Kommunikation für Kinder, die nicht sprechen können. Außerdem die Unterstützung durch andere Kinder oder durch einen Erwachsenen.

„Als Trägerin dieser und zweier weiterer Kitas fühlt sich die Bürgerstiftung Rheinviertel der Teilhabe aller Kinder hier im Viertel besonders verpflichtet“, sagte Dr. Hanns-Christoph Eiden, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Rheinviertel bei der Feierstunde zum Jubiläum. Er dankte insbesondere Familie Kill, die anwesend war, für ihre jahrelange finanzielle und ideelle Unterstützung. „Wir sind sehr froh, solche Partner zu haben.“ Nur so sei es möglich, die Einrichtung auf dem notwendigen, hohen Niveau betreiben und gutes Personal finden und halten zu können. Ein Dank ging auch an die Aktion Mensch, die mehrfach eine projektbezogene Förderung gewährte.

Die Idee, die bereits bestehende Kita im Bad Godesberger Wohngebiet Hochkreuz mit ihrem psychomotorischen Schwerpunkt in eine Inklusionseinrichtung weiterzuentwickeln, ging vom kürzlich verstorbenen damaligen leitenden Pfarrer von Bad Godesberg und Stiftungsgründer Dr. Wolfgang Picken aus. Wie zukunftsweisend und nachhaltig die damalige Entscheidung war, zeigt sich bis heute an dieser Erfolgsgeschichte der Sonja-Kill-Inklusionskita.

Bild: © Axel Vogel