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Neue Kita-Leiterin im Interview

Stephanie Twardowski-Lindlahr, Leiterin der Margarete-Winkler-Kita

Stephanie Twardowski-Lindlahr über ihre Arbeit und aktuelle Herausforderungen

Stephanie Twardowski-Lindlahr ist seit September die neue Leiterin unserer Margarete-Winkler-Kita in Rüngsdorf. Lernen Sie sie im Interview kennen. Außerdem gibt sie einen Einblick, was gute Kita-Arbeit ausmacht und wie dies ihr und ihrem Team gelingt.

 

Frau Twardowski-Lindlahr, wie ist Ihr bisheriger Werdegang?

Nach der Elternzeit für mein drittes Kind habe ich nach einer neuen beruflichen Herausforderung gesucht, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht. Da ich die Kita bereits kannte und mein Herz für meinen Geburtsort Rüngsdorf schlägt, musste ich nicht lange überlegen, ob dies die richtige Stelle für mich ist. Durch meine vorherigen Tätigkeiten als Leitung einer 3-gruppigen Kita und als stellvertretende Leiterin einer 6-gruppigen Kita konnte ich vielfältige Erfahrungen sammeln, die ich gerne in meine neue Aufgabe einbringe.

 

Was macht Ihren Beruf aus, was treibt Sie an?

Als Leiterin erlebe ich das volle Spektrum, das eine Kita an Aufgaben und Möglichkeiten bietet. Neben den leitenden und administrativen Aufgaben sehe ich meine Stärken vor allem in der Erziehung der Kinder zur Selbständigkeit. Ganz nach dem Leitgedanken von Maria Montessori, „Hilf mir es selbst zu tun“, versuche ich den Alltag für die Kinder möglichst selbstwirksam zu gestalten. Dazu gehört aus meiner Sicht als Motopädin vor allem auch, den Kindern zu ermöglichen, ihren natürlichen Bewegungsdrang auszuleben und ihre Erlebnisse zu verbalisieren. Die Entwicklung der Kinder begleiten zu dürfen und dabei zu beobachten, wie jedes Kind seinen individuellen Weg geht, um zu seinem Ziel zu kommen, erfüllt mich täglich mit Zufriedenheit.

 

Was sind aktuell die größten Herausforderungen und wie gehen Sie und Ihr Team damit um?

Die größte Herausforderung ist der anhaltende Personalmangel und die damit verbundenen Einschränkungen der Öffnungszeiten und/oder der Kinderanzahl. Trotzdem versuchen wir als Team jeden Tag, das Beste aus der Situation zu machen und den Kindern einen sicheren Rahmen zu bieten. Hierbei ist es besonders hilfreich, dass das vorherige Kita-Team bereits begonnen hat, die beiden Kita-Gruppen enger miteinander zu verbinden, um offener arbeiten zu können.

Die Bürgerstiftung als unsere Trägerin kennt diese Herausforderung und sucht auf allen Wegen nach neuem Personal. So konnte beispielsweise die Kitahelfer-Stelle von 15 auf 25 Stunden erhöht werden, und für Januar wurde einer Bewerberin eine Stelle zugesagt. Wir alle im Team bleiben zuversichtlich, bald weitere Mitglieder begrüßen zu können.

 

Feste wie Erntedank und St. Martin sind wichtige Termine im Kita-Kalender. Was ist das Besondere für die Kinder?

Das Erntedank-Fest haben wir mit den Kindern in einem sehr schönen Kindergottesdienst gefeiert. Die mitgebrachten Gaben haben wir in den folgenden Wochen verarbeitet und genossen. Die Kinder waren fasziniert als ihnen bewusst wurde, wie lange es vom Aussähen bis zur Erntereife dauert. Auch die auf dem Außengelände gereiften Früchte, wie Erdbeeren und Äpfel, wurden gemeinsam mit den Kindern geerntet.

Rund um St. Martin haben wir neben den überlieferten Geschichten vor allem das Thema „Teilen" und „Sich um den Anderen kümmern" in den Vordergrund gestellt. Pater Romano besuchte uns und gemeinsam sprachen wir über St. Martin und wie wir selbst wie St. Martin in der jetzigen Zeit sein können. Aber natürlich ist für die meisten Kinder die Laterne das Highlight. Wir haben besonders darauf geachtet, dass jedes Kind, passend zum Entwicklungsstand, seine Laterne mit möglichst wenig Hilfe selbst gestalten konnte.

Nicht nur beim St. Martinszug in Rüngsdorf, sondern auch bei der internen Feier auf unserem Außengelände konnten die Kinder ihre Laternen leuchten sehen. St. Martin teilte die Wecken und bewunderte die Laternen der Kinder. Diese waren begeistert von der Stimmung und dem gemütlichen Beisammensein am Martinsfeuer. Für die Vorschulkinder war auch die Einladung der Andreasschule zur gemeinsamen St. Martinsfeier in der Turnhalle etwas Besonderes. Ihre Augen strahlten, als St. Martin im Gewand vor ihnen stand, ihre Fragen beantwortete sowie das Brot mit ihnen teilte.

 

Welche Rolle spielen die Eltern im Kita-Alltag?

Sie spielen eine große Rolle, da die Kinder genau spüren, ob ihre Eltern sie gerne in die Kita bringen und auch ob sie dem Kita-Team vertrauen. In der Margarete-Winkler-Kita sind viele Eltern der Kita zugewandt und nehmen sich Zeit für den täglichen kurzen Austausch. Besonders in diesen, wegen Personalmangels, angespannten Zeiten, sind die Eltern zuvorkommend und bieten Tage an, an denen sie ihr Kind selbst betreuen können. So konnten wir bisher allen Eltern, die dringend eine Notbetreuung benötigten, diese anbieten.

Die Elternmitarbeit ist vorbildlich. Egal ob ein Fest geplant, der Sperrmüll rausgestellt oder Hilfe bei einem Ausflug benötigt wird, es bieten sich immer wieder Eltern und vor allem der Elternrat an. Ein herzliches Dankeschön an alle Kita-Eltern für diese tolle Unterstützung!


Bild: © BRV